Anfänge
Das Tätowieren kennt der Mensch schon seit der Frühzeit.Nur das es damals nicht "tätowieren" hieß, sondern "stechen","ritzen","schnitzen oder "stechmalen".Die Prozedur war stets die gleiche:Die Menschenfügten sich Schnitte zu und rieben dann Holzkohle,farbige Erde oder Pflanzenteile in die Wunde.Manchmal gingen die Menschen noch weiter : Sie schnitten sich Narben oder brannten sich Wunden ins Fleisch.Die so entstandenen Hautbilder waren in den seltensten Fällen künstlerische Verziehrungen,wie es heute der Fall ist.Hautwunden , egal welcher Art,wahren rituelle Gebaren.Hautbilder galten als Schutz vor Geistern, als Ausdruck der Tapferkeit, des Erwachsenseins, als Beispiel besonderer Manneskraft oder schlicht als Zeichen der Stammeszugehörigkeit.
So wird aufgrund von Funden vermutet,das Körperverzierungen als kultische Handlungen in Japan bereits während der Jomon-Periode,der Jungsteinzeit,die zwischen 5000 und 300 v. Chr. datiert wird,durchgeführt worden sind. Genaueren Aufschluß gibt Ötzi,der älteste erhaltene menschliche Körper der Welt,der 15 Hautbilder besitzt.Wissenschaftliche Tests haben ein Alter von 5300 jahre ergeben."Nur" 2400 Jahre alt ist jene Frau,die man im russischen Ukok-Plateau gefunden hat.Sie trägt an Armen und Schultern kunstvolle und reich verzierte Hautbilder von Vögeln,Hirschen und mystischenTieren,die mit einer Knochennadel und Ruß unter die Haut gestochen wurde.Auch die Ägypter waren in der Kunst des "Stechmalens" geübt. Im Mittleren Reich (2040 bis 1710 v Chr.) waren Hautzierden ein durchaus beliebtes Ritual.

Tätowierer
Seefahrer, die inzwischen das Tattoo-Hand-werk perfekt beherrschten,ließen sich in allen Hafenstädten rund um den Globus nieder und wurden Hauptberufliche Tätowierer. D.W.Purdy war 1879 in London der erste Tätowierer,der ein professionelles Tatoo-Studio in Großbritannien eröffnete.Damit enstand auch ein neuer Berufszweig. Die Motive, die gestochen wurden, hatten längst nichts mehr mit den Tribal Tattoos der Eingeborenen zu tun. Sie besaßen eine neue Symbolsprache. Heute sind diese Seefahrermotive als Traditional Tattoos bekannt.